Wie spreche ich mit meinem Kind über den Tod?

Kinder sind meistens sehr direkt in ihren Reaktionen. Durch ihre Neugier und die Unkenntnis von Tabus ist es für Eltern im Trauerfall nicht leicht, mit den Fragen der eigenen Kinder umzugehen. Sie fühlen sich für die Ängste ihres Kindes verantwortlich und möchten beruhigend wirken. Gleichzeitig gibt es zum Thema Tod auch keine eindeutigen Antworten, selbst gläubige erwachsene Menschen sind nicht unbedingt angstfrei.

Wichtig ist, dass Sie sich viel Zeit für Ihr Kind nehmen und nicht ausweichen. Ihre eigenen traurigen Gefühle müssen Sie nicht unbedingt verbergen – trösten Sie sich ruhig gegenseitig. Wenn Ihr Kind dazu bereit ist, beziehen Sie es in die Vorbereitungen der Trauerfeier mit ein.

Gehen Sie später regelmäßig gemeinsam auf den Friedhof. Kleine familiäre Rituale helfen, mit dem Verlust umzugehen. Denken Sie zu einer festen Uhrzeit in kleiner Runde an den Verstorbenen, zeichnen, malen oder basteln Sie gemeinsam, vielleicht entsteht daraus eine Grabbeigabe oder ein Grabschmuck. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihr Kind sich nicht über einen längeren Zeitraum isoliert, sondern über seine Trauer spricht.

Wenn ein Kind stirbt

Der Tod des eigenen Kindes stürzt Eltern in eine tiefe seelische Krise. Sie haben sich für ihr Kind verantwortlich gefühlt und glauben nun, versagt zu haben. Die entstehenden Schuldgefühle, aber auch eventuelle Schuldzuweisungen an den Lebenspartner lassen sich rational kaum entkräften. Es ist sehr schwer, in dieser Situation Trost zu finden.

Viel Zeit muss vergehen, um im eigenen Leben wieder Fuß zu fassen und irgendwann wieder Freude zu empfinden. Wir raten allen Betroffenen dazu, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, die wir auf Wunsch gerne vermitteln. Es ist heute möglich, verstorbene Frühgeburten namentlich auf dem Standesamt zu registrieren und auch beizusetzen. Für die Trauerbewältigung ist dies ein wichtiger Schritt.